Der Echte Hausschwamm ist der wichtigste und häufigste holzzerstörende Gebäudepilz
in Mitteleuropa. Verwandte des Echten Hausschwammes sind die Kellerschwämme
(Coniophora sp.) und die Fältlingshäute (Leucogyrophana
sp.). Alle durchwachsen sie Mauerwerk, Putz, Schüttungen und Decken
und bilden Stränge aus. Der Echte Hausschwamm wird auch Tränenschwamm,
Tränender Fältling und unglücklicherweise auch Mauerschwamm und
Mauerfraß genannt. Der Echte Hausschwamm kann im gesamten Gebäude
auftreten, wenn es feucht genug ist (mit Ausnahme von sommerheißen
Dächern). In feuchten Mauern und Hölzern fühlt sich dieser Pilz
wohl. Er breitet sich sternförmig aus, bis die umgebende Feuchte
zu gering für sein Wachstum ist (SCHMIDT, 1994).
Die Feuchtigkeitsquelle(n) müssen bei
einer Sanierung immer beseitigt werden (s. u.).
Merkmale Der Hausschwamm bildet Oberflächenmycel, Stränge und Fruchtkörper.
Merkmale eines Befalls sind a) zimtbraune, staubende, weißrandige
Fruchtkörper mit einer faltig-gewundenen Oberfläche, die oft an
sichtbaren Stellen wachsen, b) eine begrenzte, weiße Zuwachsfront
des Mycels und c) oft dicke, helle bis silbrig-graue Stränge, die
sich verborgen in Mauerwerk und Schüttungen entwickeln (FALCK, 1906,
1912). Oberflächenmycelien
wachsen, anders als es der Name vermuten lässt, nur selten sichtbar.
Sie über- und durch-ziehen bei ihrer Ausbreitung verdeckte, feuchte
Flächen und Risse im Substrat, wachsen aber auch in anorganischen
Materialien. Sie sind lappig und in der Konsistenz vergleichbar
mit etwas feuchtem Zeitungspapier. Ihre Farbe ist erst weiß, dann
hell-silbergrau bis braun, oft mit gelben Flecken (HUCKFELDT et
al., 2006).
Ursachen Eine zu hohe Holzfeuchtigkeit ist immer die Ursache für
das Auftreten des Echten Hausschwammes und aller anderen Hausfäulepilze.
Die in zentral geheizten Gebäuden vorhandene Holzfeuchte von 6-15
um% reicht für einen Befall nicht aus. Feuchtigkeitsquellen im Gebäude
sind z. B. a) defekte oder ungenügende Abdichtungen gegen
Feuchtigkeit am Gebäude (an Gebäudefuß, Dach und Außenwänden), b)
ungenügende Wartung und Pflege der Ableitungssysteme und Außenwände
(Dach, Beschichtungen, Abdichtungen etc.), c) Defekte an
Rohrleitungen (Frisch-, Ab- und Regenwasser), d) Kondensation
an dafür nicht vorgesehenen Orten, e) Maschinenschäden
und Überschwemmungen etc. und
viele
weitere
Schäden Schäden durch den Hausschwamm sind ernst zu nehmen. Wird ein
Befall vermutet, ist zu klären, ob ein Befall mit dem Echten Hausschwamm
vorliegt. Der Echte Hausschwamm verursacht eine intensive Braunfäule.
Seine Zerstörungskraft wird als hoch eingestuft. Die Abbauleistungen
der bisher getesteten Stämme sind hoch bis sehr hoch. Nach drei
Monaten kann ein Holzteil im Laborversuch vollständig zerstört
sein, so dass nur ein braunes Pulver zurückbleibt. Zur Bekämpfung
wird in der Regel auf das Regelwerk der DIN 68800-4 (2012)
zurückgegriffen. Es beschreibt die fachgerechte Vorgehensweise.
Näheres erfahren Sie von Ihrem Holzschutzsachverständigen.
Befall mit dem Echten Hausschwamm
Mehr Informationen zum Oberflächenmycel des Echten
Hausschwammes (Serpula lacrymans)
Wie sehen Stränge des Echten
Hausschwammes aus.
Wissenwertes zu den Fruchtkörper des Echten
Hausschwammes
Pilzbestimmung vor oder zurück Autor: Dr. rer. nat. T. Huckfeldt
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