Tobias Huckfeldt
Dr. rer. nat. Dipl.-Biol. Mykologe
Informationen zu Hausfäulepilzen - Feuchte |
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Die Hauptursache für eine Holzzerstörung durch Hausfäulepilze ist eine zu hohe Holzfeuchte, dies ist seit Langem bekannt (ANONYMUS, 1789, FRITZSCHE, 1866,
SCHAUDER, 1879, HARTIG, 1885). Trockenes Holz kann durch Hausfäulepilze nicht abgebaut werden. Trocken meint: unter um unter 20 % Holzfeuchte. In einigen Publikationen wird auch ein Wert angegeben, der einen fünf Prozentpunkte
großen Sicherheitszuschlag enthält: dann wird um = 15 % angegeben. Unter für sie günstigen Umständen bewachsen einige Hausfäulepilze auch noch trockeneres Holz, wenn es eine erreichbare,
aktuelle und nahe (ca. 20 cm) Feuchtigkeitsquelle gibt (nasses Holz). In geringem Maß befeuchten Hausfäulepilze das Holz.
Die möglichen Ursachen für eine erhöhte Holzfeuchtigkeit sind vielfältig. Feuchtigkeitsquellen in Gebäuden führen meist nur zu einer kleinräumigen Durchnässung, weite Gebäudeteile bleiben dagegen trocken. Damit verbunden ergeben sich im Holz sehr unterschiedliche
Holzfeuchten. Die Holzfeuchte nimmt also von der Feuchtigkeitsquelle ausgehend ab, ein Feuchtigkeits-Gradient entsteht. Je nach Holzfeuchte siedeln sich verschiedene Fäulepilze an.
Im Hinblick auf einen Wassertransport zeigte der Echte Hausschwamm (Serpula lacrymans) im Laborversuch keine besonderen Fähigkeiten, bei großflächigem Befall durch Echten Hausschwamm kann der pilzliche Wassertransport eine größere Bedeutung erlangen. Gleichwohl
liegen die Schadschwerpunkte auch bei Befall durch Echten Haus-schwamm oft nur an den Balkenköpfen und der Rest des Balkens ist ohne Schaden. Da die Balkenköpfe die Last ins Mauerwerk übertragen, ist eine Sanierung fäule-geschädigter Balkenköpfe zwingend nötig. Eine geringe Befeuchtung,
die bei allen bisher untersuchten Fäulepilzen beobachtet wurde, dürfte mit den insbesondere an den Wachstumsrändern auftretenden Guttationstropfen zusammenhängen (BROWNLEE / JENNINGS, 1981,
THOMPSON et al., 1985).
Der vermutlich bei vielen Hausfäulepilzen stattfindende Wassertransport kann in dicht verpackten Konstruktionen gleichwohl zu beträchtlichen Schäden führen.
Der Echte Hausschwamm kann von einer Feuchtigkeitsquelle ausgehend auf befeuchtetem Kiefernsplintholz (bzw. Fichte) von 21,0 um% (20,3 um%) sehr langsam weiter wachsen und es ab 26,1 um% (23,9 um%) auch abbauen und schließlich zerstören. Bei niedrigen Holzfeuchtigkeiten bildet der Echte Hausschwamm dicke, abschottende Oberflächenmycelien. Eine weitere Ausbreitung ins trockene Holz erfolgt nicht (es sei denn, es liegen verpackte Hölzer vor). Echter Hausschwamm zerstörte in Laborversuchen Kiefernsplintholz bei Holzfeuchten von 26,1 um% bis über 200 um%. Für den Braunen Kellerschwamm liegen aus anderen Untersuchungen ähnliche Werte vor (VIITANEN, 1996, PALFREYMAN / LOW, 2002). Auch der Weiße Porenschwamm zeigte ähnliche Ergebnisse, jedoch ohne die Fähigkeit zur Bildung von vergleichbar dickem Oberflächenmycel an der nur leicht feuchten Ausbreitungsgrenze. Der Braune Kellerschwamm bewuchs - von einer Feuchtigkeitsquelle ausgehend - Holz ab 18 um% und der Weiße Porenschwamm (Antrodia sinuosa) ab 19,4-22,4 um%. Der Ausgebreitete Hausporling (Donkioporia expansa) bildet zwar sehr dicke Oberflächenmycelien, kann aber Mauerwerk nicht durchwachsen. In der Praxis haben die bisher bekannten Untersuchungen sich in einigen Normen niedergeschlagen. Bei Werten unter 20 um% ist jedoch der Fäulepilzbefall sekundär, da Holz nicht abgebaut wird. Hier entstehen Schäden ggf. durch das Schwinden und Quellen des Holzes, wenn dieses nicht trocken genug eingebaut wird . In Folge der Risse kann dann ggf. vermehrt Wasser einlaufen mit der Folge, dass sich Hausfäulepilze ansiedeln. Sanierung: Was muss beachtet werden? Mehr Informationen zum Echter Hausschwamm (Serpula lacrymans) Wissenwertes zu Fensterpilze den Blättlingen
Porenschwämme (Antrodia vaillantii) Mehr Informationen zu anderen Hausfäulepilzen Schlüssel für Fruchtkörper von Gebäudepilzen vor oder zurück |
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