Institut für Holzqualität und Holzschäden - Dr. Rehbein und Dr. Huckfeldt

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Definitionen: Bauholz- und Hausfäulepilze sowie Braun- und Weißfäule

 

Hausfäulepilze:
Der Begriff "Hausfäulepilz" wurde 1961 von LANGENDORF für Fäulepilze geprägt, die speziell in Gebäuden auftreten. LANGENDORF (1961) wurde jedoch inspiriert durch den Begriff der "häusliche Fäule" von Flügge (1954). Hausfäulepilze sind holzzerstörende Pilze, die meist einen erheblichen wirtschaftlichen Schaden anrichten und regelmäßig in Gebäuden vorkommen und zwar mit einer Häufigkeit von größer/gleich 3 % als Art oder Gattung. Dabei sind z. B. Schichtpilze, Becherlinge (Peziza spp.) und Ascomyceten (als Moderfäulepilze) keine Hausfäulepilze. Beispiele für Hausfäulepilz sind der Echten Hausschwamm (Serpula lacrymans), der Brauner Kellerschwamm / Braunsporrindenpilz (Coniophora puteane) und die Gruppe der Weißem Porenschwämme (Antrodia spp. - Braunfäuletramete / Oligoporus spp. - Saftporlinge).

Bauholzpilze:
Der Begriff Bauholzpilze ist weiter gefasst und umfasst Fäulepilze, die an Bauholz und Bauwerken vorkommen.

In Verträgen (z. B. Kaufverträge, Versicherungspolicen) sollten Begriffe wie "Hausfäulepilze" und "Bauholzpilze" gemieden werden, da sie nicht ein-eindeutig definiert sind. Besser wäre es, die Arten mit lateinischen Namen aufzuzählen, die im Vertrag aus- oder eingeschlossen werden sollen. Auch Begriffe wie Schwamm, Gebäude-, Nassfäule- und Trockenfäule-Pilz sollten nicht gebraucht werden.

Braunfäule:
Braunfäule ist eine Fäule des Holzes, die von Braunfäule-Erregern verursacht wird. Dabei bauen Braunfäulepilze Cellulose, Hemicellulose (Kohlenhydrate des Holzes) und Pektine ab. Die Braunfäule-Erreger unter den Hausfäulepilzen verursachen die meisten Schäden in Gebäuden; gefolgt von den Weiß- und Moderfäulepilzen. Die häufigsten Braunfäule-Erreger sind der Echte Hausschwamm, der Braune Kellerschwamm, die Braunfäuletrameten. Mit dem Abbau verliert das Holz schnell seine mechanischen Eigenschaften, noch bevor ein intensiverer Masseverlust eingesetzt hat. Braunfaules Holz schrumpft beim Trocknen meist in axialer Richtung, was zu dem typischen Würfelbruch mit Rissen quer und längs zur Faser führt. Oder es kommt zu einem ringförmigen Holz-Zerfall, wenn der Abbau im Frühholz schneller als im Spätholz voranschreitet. Es entsteht ein muschelähnliches Abbaubild. Im Endstadium des Abbaus verbleibt bei allen Braunfäule-Erregern eine braune Masse mit hohem Ligningehalt, die auf Druck zu Puder zerfällt.

Weifäule:
Weißfäule ist eine Fäule des Holzes, die von Weißfäule-Erregern verursacht wird. Weißfäulepilze haben an Hölzern, die direkt der Witterung ausgesetzt sind, eine größere Bedeutung als in Innenräumen. Eine Ausnahme bildet der Ausgebreitete Hausporling (Donkioporia expansa), der regelmäßig in Gebäuden nachgewiesen werden kann. Weitere Arten, die in Gebäuden bisher wenig beachtet wurden, sind Sternsetenpilze (Asterostroma spp.; siehe Bild), Seitlinge (Pleurotus spp.) und die Feuerschwämme (Phellinus spp.), alle drei an Konstruktions-Hölzern. Weißfäulepilze bauen neben Cellulose, Hemicellulose und Pektinen auch Lignin (Holzstoff) ab. Die mechanischen Eigenschaften des Holzes bleiben im Vergleich zur Braunfäule länger erhalten. Weißfaules Holz wird faserig, weich und meist im Verlauf des Abbauprozesses heller (Name). Eine Rissbildung quer zur Faserrichtung erfolgt nicht.

Ockerfarbene Stränge des Sternsetenpilzes und Braunfäule verursacht durch eine Fältlingshaut

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Autor: Dr. rer. nat. T. Huckfeldt; Impressum, Datenschutz

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